Die Geschmäcker sind natürlich ebenso verschieden wie die bevorzugten Farben.
Egal ob man sich selbst darüber stürzt oder das Cover von Profis gestalten lässt, das Umschlagsbild sollte natürlich zum Buchinhalt passen und es optimal ergänzen, gefallen und dabei neugierig auf den Inhalt machen.
Natürlich wird es einen Unterschied machen, ob man für ein gebundenes Buch mit einem Schutzumschlag entwirft, oder für ein Paperback- oder ein Klappbroschurbuch.
Die Frage ist aber überall gleich: Was sollte man also als engagierter Buchautor über eine Covergestaltung wissen?
Gibt es bestimmte Eckpunkte, die ein gut gestaltetes Cover unbedingt braucht oder gewisse Regeln, an die man sich halten sollte, wenn das Endergebnis die Blicke der Leser einfangen soll?
Ich denke, hier eröffnen sich für alle angehenden Illustratoren eine Menge Grundsatzfragen von denen ich einige einfach einmal in den Raum werfen möchte.
- Welche Farben sollte man z.B. wählen – Dezent und gedeckt, pastellig-zuckrig, kräftig oder unverkennbar knallig?
- Hat die Wahl des Motives und die Umsetzung etwas mit dem Genre zu tun? Wird z. B. vielleicht ein Buch mit asiatischen Aspekten mit einen mit
Tusche gestalteten Cover im chinesischen Stil besser ankommen, als ein fotorealistisches Bild, oder ein gemaltes Motiv?
- Findet ihr, dass z. B. bei einem Romancover, ein Bild, Zeichnung (Landschaft, Szene, Burg, See, Klippe, Werkzeug,
Schwert usw.) ohne Figuren/Tiere/Wesen die Fantasie besser anregt?
- Oder ist es grundsätzlich ansprechender wenn eine/mehrere Figuren aus der Geschichte am Umschlagbild zu sehen sind?
- Wenn Figuren/Wesen auf dem Cover aufscheinen sollen, ist es dann besser sie eher angedeutet ev. in
„Scherenschnittform“ zu oder nicht klar erkennbar zu lassen, oder sollen sie genauso, wie sie sich der Autor
vorstellt, dargestellt werden. Allerdings bleibt dann kein Raum für das Vorstellungsvermögen der Leser, weil mit
dem Cover dann ja praktisch gleich das endgültige Aussehen der Charaktere festgelegt wird.
- Gibt es bestimmte Formen im oder am Bild , die man bevorzugen oder meiden sollte (wie Kreise, Vier/Vielecke, Wabenform…)
- Bevorzugt ihr es mit Blei-Buntstiften/Acryl-/Wasser- oder Ölfarben handzuzeichnen oder mittels Tablet am Computer
zu gestalten?
- Grundsätzlich alles – von Knochengerüst bis zur Mode - selber entwerfen, mit AI – Unterstützung arbeiten, oder vollständig von der AI
konstruieren lassen?
- Und wie steht es mit dem Schriftzug des Titels bzw. des Autors. Wie schafft man hier Harmonie?
- Ist es besser, die Covergestaltung durchgängig auf Vorderseite, Buchrücken und Rückseite gleich zu gestalten, oder sollten sich die Rückseite bzw.
der Buchrücken deutlich von der Vorderseite abheben?
- Sollten Titel und Autor zusätzlich auch auf dem Buchrücken gedruckt sein oder ist das egal? Man kann
es halt leichter im Buchregal erkennen.
- Zu guter Letzt – Der Rückseitentext – Jener wichtige Teil der ebenfalls als Visitenkarte und Werbung für die Geschichte dient und dabei
gleichzeitig einen kurzen Blick ins Buch erlaubt. Hier ist oft viel anÜberarbeitung benötigt, bis er „scharfgeschliffen“ ist und in Länge, Schriftart
und Aussage mit demTitel eine gute Einheit bildet. Wie lang, wie kurz und wie „anders“ als die Vorderseite soll er also sein und ist es sinnvoll hier
ebenfalls eine kurze (bebilderte?) Autorenvita unterzubringen, oder ist diese besser im Buch selbst aufgehoben?
Egal, ob man selber Hand anlegt oder ein Cover in Auftrag gibt, ich denke es ist sehr wichtig, dass man genau weiß, was man und natürlich auch wie man es haben möchte, damit nicht nur der Text, sondern auch das „Außenkleid“ des Buches die Leser bezaubert und die Blicke auf sich zieht. Darum ist es mit Sicherheit sehr hilfreich, wenn man weiß, was man beim Thema "Covergestaltung" besonders beachten sollte.
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