Wie "böse" ist zu böse?

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  • Rhagrim
    Moderator
    • 03.09.2023
    • 616
    • Staring down the Abyss

    Wie "böse" ist zu böse?

    Das ist eine Frage, die mich immer wieder mal ebenso beschäftigt, wie fasziniert: Egal, ob Antagonisten, Nebencharaktere, Antihelden oder auch klassische Helden - Schwächen und Schattenseiten machen sie oft erst so richtig menschlich. Aber oftmals ist es eine feine Grenze zwischen "Schwächen" bzw. "Grauschattierungen", die uns dem Helden näher bringen und es uns ermöglichen, uns besser mit ihm zu identifizieren - und Persönlichkeitsmerkmalen, die ihn für uns total abstoßend machen.

    Was denkt ihr darüber? Wie viel "Grauschattierung" braucht ein Charakter, um für euch interessant zu sein - und im Laufe der Geschichte auch interessant zu bleiben? Welche Eigenschaften, um euch trotz aller Schwächen für ihn einzunehmen? Was wären für euch absolute No Gos, mit denen ein Charakter bei euch jegliche Sympathie verlieren würde - egal, wie sympathisch er vielleicht sonst ist?
    “No tree can grow to Heaven unless it’s roots reach down to Hell.”
    - C.G. Jung
  • Araluen
    Moderator
    • 04.09.2023
    • 295

    #2
    Wie viel "Grauschattierung" braucht ein Charakter, um für euch interessant zu sein - und im Laufe der Geschichte auch interessant zu bleiben?
    Ich brauche nicht zwingend eine Figur, die im Vorfeld bereits durch die Hölle gegangen ist oder ständig ambivalente Entscheidungen trifft, um für mich interessant zu sein. Natürlich muss es Reibungspunkte geben, gerade bei einer Hauptfigur. Es muss einen Grund geben, warum die Hauptfigur diese Geschichte erlebt und nicht der Nachbar.
    Um ein Beispiel zu geben: Judy Hopps aus Zoomania ist für mich eine tolle Hauptfigur. Hat sie in die Abgründe der Psyche geblickt? Nein. Was zeichnet Judy aus? Sie hat ihren eigenen Kopf und will sich nicht an die sozialen Konventionen halten (Hasen arbeiten als Bauern und nicht als Polizisten). Diese Grundhaltung setzt den Plot in Gang und treibt Judy vorwärts und ja ich wollte wissen, ob Judy am Ende eine gefeierte Hasenpolizistin wird oder nicht.
    Wichtig, damit die Figur interessant bleibt ist für mich der stete Prozess, dem sich die Figur unterwirft, aus Entscheidungen, dem Tragen der Konsequenzen und Reflexion. Es ist weniger das Aufdecken wie auch immer gearteter seelischer Abgründe.

    Was ist mir also einer Figur wichtig?
    Ein Hintergrund, der das Handeln der Figur in der Gegenwart/Zeit der Handlung nachvollziehbar macht. Das kann auch ein glückliches und behütetes Leben ohne Schatten sein oder das totale Trauma. Aber es muss sich echt anfühlen.
    Dass die Figur die Konsequenzen ihrer Entscheidungen reflektiert und aufarbeitet.
    Eine Figur braucht einen lebendigen Charakter. Das heißt für mich, dass sich ihr Verhalten je nach Situation ändert im Rahmen des abgesteckten Charakters. Man redet anders mit seinem Vorgesetzten als mit seinen Freunden. Eine super extrovertierte und mutige Person kann plötzlich ganz kleinlaut werden, wenn der Arzt eine Spritze hervorholt oder die Figur plötzlich vor einer Gruppe sprechen muss.
    Dass eine Figur Schwächen hat und diese auch anerkennt. Leider wird ja gerade das aktuell im Hollywoodkino immer mehr zurückgefahren vor allem bei weiblichen Figuren.

    Welche Eigenschaften, um euch trotz aller Schwächen für ihn einzunehmen?
    Das sind eher die kleinen Momente, die mir zeigen, dass eine Figur im Inneren doch ein gutes Wesen ist oder die mir zumindest ein Verständnis dafür geben, wie es mit der Figur so weit kommen konnte.
    Mal wieder ein Serienbeispiel. Seong Gi-Hun aus der Serie Squidgame. Vorgestellt wird er als ein Mann, der mit 30 noch immer bei Mutti wohnt, dieser auf der Tasche liegt, keinen Job hat und nicht einmal den Anstand hat, seine kranke und hart arbeitende Mutter mit Respekt zu behandeln. Als er dann von ihr Geld kriegt, um seiner Tochter was zum Geburtstag zu kaufen, nimmt er das Geld und heimlich die EC-Karte seiner Mutter und geht zur Rennbahn. Dort verzockt er das Geld. So kann er seiner Tochter nur ein Geschenk aus einem Greifautomaten schenken (dass das ein Feuerzeug im Schusswaffendesign ist, ist dann einfach blöd gelaufen) und statt einem Restaurantbesuch kann er ihr nur frittierte Ricecakes (das wohl billigste Fastfood in Korea) an einer Imbissbude spendieren. Gegen seine Ex und ihren neuen Freund kann er auch nicht argumentieren. Er ist also ein totaler Versager und absolut selbstsüchtig. Und doch mag man ihn irgendwie und das zeigt sich in kleinen Momenten. Z.B. als er einer Straßenkatze einen Fisch abgibt. Er liebt seiner Tochter über alles, auch wenn er kein guter Vater ist. Bei den Spielen nimmt er sich der Außenseiter und scheinbar Schwachen an, obwohl er damit auch sein Leben riskiert. Er steht auch absolut treu zu seinem Sandkastenfreund, obwohl das jeder Grundlage entbehrt, wie man als Zuschauer schnell herausfindet. Zu Anfang ist Gi-Hun wirklich kein guter Mensch nach außen hin und trotzdem ist man sich die ganze Zeit sicher, dass er es verdient, heil aus der Sache heraus zu kommen.

    Was wären für euch absolute No Gos, mit denen ein Charakter bei euch jegliche Sympathie verlieren würde - egal, wie sympathisch er vielleicht sonst ist?
    Tatsächlich verspielt eine Figur jede Sympathie bei mir, wenn sie diese Eigenschaften hat, selbst wenn sie eigentlich eine von den Guten ist. Wenn eine Figur unreflektiert durch die Gegend poltert und sich für das Beste hält, was der Welt passieren konnte und damit alles rechtfertigt, was sie tut. Oder wenn eine Figur unreflektiert rumnervt und ständig nur am rumnörgeln ist, wie blöd die Situation doch gerade ist.
    Mein Beispiel: Die Hauptfigur Mary aus "Frau Holles Labyrinth". Mary hat die Fähigkeit Türen zu öffnen und arbeitet daher für einen Schlüsseldienst. Weil das Geld aber knapp ist, lässt sie sich zu einem Einbruch überreden (also angeblich wusste sie initial nicht, dass es um einen Einbruch geht). Um sich weder mit Chef noch Polizei auseinander zu setzen, flüchtet sie zum Geburtstag ihrer Schwester einige hundert Kilometer weiter weg. Die Sache ist nur: Sie versteht sich mit ihrer Schwester mal so gar nicht (weshalb sie nie zu deren Geburtstag kommt) und auch nicht mit ihrer Tante, bei der die Schwester wohnt.
    Und ich saß da und dachte mir: Ja okay, die Tante (sozialkompetent wie ein scharfkantiger Stein) ist jetzt echt niemand mit dem ich verwandt sein möchte. Aber irgendwie hatte Mary in meinen Augen auch nichts anderes verdient. Sie tat nichts, um ihr Tun zu reflektieren. IHR wurde ja nicht gesagt, dass es ein Einbruch war. SIE brauchte ja nunmal das Geld. Der Chef nervt, wenn er JETZT eine Antwort will. Der kann doch einfach mal chillen. Die Schuld an ihrem Fehlverhalten sucht sie also bei anderen und läuft vor ihrer Verantwortung davon (ihren Chef drückt sie weg, als er anruft). Dann passieren Dinge und Mary landet in einer anderen Welt und ist nur am Nörgeln. Ja, die Welt ist kein Paradies, eher das Gegenteil. Aber statt die Sache nun irgendwie anzupacken, ist sie nur am Meckern und Lästern. Gerade das Lästern hatte mir übel aufgestoßen. Da nimmt ein Ehepaar sie unter seinem Dach auf, obwohl es selbst nichts hat, und Mary lästert nur darüber wie komisch die zwei leben, wie schrullig sie sich benehmen und wie eklig das Essen schmeckt.
    Nein, Mary konnte es nicht mehr herausreißen. Am Ende fand ich sogar ihre Schwester Moira sympathischer, obwohl die ein absoluter Narzist ist. Nur, Moira kaufte man ihr Verhalten ab. Es gab einen Grund, dass sie so antisozial ist. Moira bestitzt eine Charm-Aura. Jeder in ihrer Umgebung liebt sie einfach (außer Mary, die ist immun). Es ist also völlig egal, wie sich Moira benimmt, sie wird geliebt. So ergab sich ein authentischer Zirkelschluss in ihrem Verhalten. Ihr Narzismus ist eine Folge der Charm-Aura und ihr antisoziales Verhalten der verzweifelte Versuch endlich einmal eine Gegenreaktion zu bekommen, die aber immer ausbleibt. Ja, das machte Moiras Verhalten nicht besser, aber ich konnte damit leben und sie sogar sympathisch finden auf eine bestimmte Art.

    Könnte ich also einen brutalen Serienmörder als Figur sympathisch finden? Ja, wenn wir schlüssig gezeigt wird, warum er zum Serienmörder wurde und er sich noch über etwas anderes definiert als seine brutalen Taten.

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    • Rhagrim
      Rhagrim kommentierte
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      Was mich in so einem Fall echt interessieren würde, wären die Gedanken bzw Absichten der Autoren, die so eine Hauptfigur erschaffen. Ob sie absichtlich eine solche Hauptfigur schaffen, um ihr "Ecken und Kanten" zu geben (und sich dadurch bewusst sind, wie die vermutlich beim Leser rüberkommt), oder ob der Autor die Figur vielleicht selbst für sympathisch hält und gar nicht realisiert, wie die wirkt.

    • Araluen
      Araluen kommentierte
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      Ich wäre mit Mary vielleicht klar gekommen, wenn sie am Anfang so selbstgerecht wäre und dann irgendeine Entwicklung durchmacht und sich daraus weiter entwickelt - eigene Fehler einsehen und so. Aber das fehlte dann auch.
      Ich glaube, die Autoren kriegen das teilweise gar nicht mit, ohne jetzt jemandem etwas unterstellen zu wollen. Aber wenn man gerade auch nach Hollywood schaut. Da werden gerade haufenweise unsympathische Bossgirls auf den Markt geworfen und anscheinend glauben da wirklich Leute, dass die Zuschauer solche Figuren sehen und mit ihnen mifiebern wollen.
  • Michael W
    Kaffeetrinker
    • 04.09.2023
    • 83

    #3
    Interessantes Thema! Ich glaube, dass beim Lesen vielen die Persönlichkeit wichtiger ist als die Handlungen des jeweiligen Charakters. Wir reden ja von fiktiven Welten. Das, was die Figuren tun, ist nicht echt und das ist offensichtlich. Aber Charakterzüge sind wesentlich abstrakter und deshalb schwieriger von jenen von echten Personen zu unterscheiden. Einem fiktiven Charakter wird oft deutlich mehr verziehen, wenn er eine andere Figur tötet, im Vergleich zu einem Gegenspieler, der arrogant ist und anderen Personen ständig beleidigt. Das ist jetzt eine Vereinfachung und es gibt viele andere Komponenten. Kontext ist wichtig, etwa die Beweggründe, weshalb der Mord begangen wurde oder warum jemand so gemein zu anderen ist.
    Jedenfalls finde ich das spannend zu sehen: Wenn ein Charakter nachvollziehbare Beweggründe hat, aber böse Dinge tut, um das Ziel zu erreichen.

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    • Yamuri
      Kaffeejunkie
      • 04.09.2023
      • 450

      #4
      Ich mag "Graue" Charaktere. Allerdings neige ich dazu, solchen Figuren dann in Fanfictions eine Redemption Arc zu verpassen, wenn sie in der Originalgeschichte keine bekommen.

      Generell mag ich es, wenn Figuren manipulativ und hinterhältig sind, wenn sie vielleicht sogar freundlich und nett wirken und man damit überrascht wird, dass sie die Drahtzieher hinter einem Verbrechen sind. Ich mag Antagonisten, die am Anfang gar nicht wie solche scheinen.

      Ich mag dieses "plumpe" Böse sein nicht, dieses Offensichtliche. Mir ist es lieber, wenn ich mir bis zuletzt unsicher sein kann, auch wenn ich dann immer das Bedürfnis nach einer Redemption Arc habe.

      Ich finde Xu Zhengqing aus Be Reborn einen super genialen Bösewicht. Er ist so gelungen, dass ich zeitweise den Wunsch hatte, er wäre wirklich ein Freund von Wenjies Vater gewesen und nicht der Bösewicht hinter all den Ereignissen, die sich vor der Serie und während der Serie abgespielt haben. Er hatte einerseits eine so nette, liebevolle Art, bei der aber durchaus immer wieder eine gewisse Grausamkeit durchgebrochen ist, aber so subtil, dass es nicht zu offensichtlich war.

      Auch sehr gefallen hat mir Ding Shenghuo als Bösewicht. Auch bei ihm fand ich seine perfide, manipulative Art, die Falle, die er quasi gebaut hat, um Wenjie zu manipulieren und zu zwingen zeitweise mit ihm zu kooperieren, sehr gut gemacht. Ja, ich liebe Figuren, die es auch schaffen einfach nur mit Worten jemanden unter Druck zu setzen, zu manipulieren und zu bedrohen, ganz ohne physische Folter.

      Ein absolutes No Go und der Point of No Return an dem es keine Redemption mehr geben kann, wäre für mich Vergewaltigung. Ich glaube daher schaffe ich es bisher nicht in meiner Fanfiction Xu Zhengqing diese Tat tatsächlich durchführen zu lassen. Weil es für mich wirklich ein Point of No Return wäre, etwas, das so schrecklich wäre, dass diese Figur nicht mehr zu retten wäre. Aber da ein Teil von mir immer noch etwas an diesem Bösewicht hängt, gelingt es mir noch nicht, ihn das ultimativ Böse tun zu lassen. Vielleicht werde ich es auch nie tun und immer nur als Drohung im Raum stehen lassen, wie ein dunkles Omen, eine Bedrohung, die nie eintritt aber genau dadurch ihren Schrecken entfaltet, weil man weiß, es könnte passieren und damit in ständiger Angst davor ist.

      Kommentar


      • Araluen
        Araluen kommentierte
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        Da kann ich mich anschließen. Antagonisten brauchen eine gute Storyline. Böse weil böse ist langweilig und unglaubwürdig. Lieber sind mir Bösewichte, mit denen man mitfiebern würde, wären sie der Protagonist, weil sie gute Motive und einen interessanten Charakter haben. Was sie zum Antagonisten macht, ist die Wahl ihrer Methoden.
    • Araluen
      Moderator
      • 04.09.2023
      • 295

      #5
      Antagonisten. Sie lassen einen nicht los und sind ja auch irgendwie das Salz in der Suppe einer Geschichte. Oder sagen wir vielleicht nicht Antagonisten, auch wenn bei ihnen das Böse sein zur Stellenbeschreibung gehört, sondern böse Figuren.
      Böse Figuren sind erstaunlich beliebt, sowohl beim Schreiben als auch beim Lesen. Klar, Szenen, die von bösen Figuren fominiert werden, sind in der Regel extrem intensiv. Das erklärt, warum sie uns so gut gefallen. Aber ist jede Art von Bösartigkeit cool? Und was ist mit grauen Figuren?

      Fangen wir mal mit den grauen Figuren an. Was ist das überhaupt?
      In meinen Augen sind graue Figuren, solche, die objektiv Böses tun aber aus subjektiv guten und damit mein ich zu einem gewissen Grad altruistischen Gründen. Diese Gründe müssen nicht objektiv gut sein. Die Figur kann genauso gut kompletten Fehlinformationen unterliegen und deshalb einen objektiv falsch ausgerichteten Moralkompass haben. In jedem Fall begeht er seine Taten für ein wie auch immer geartetes höheres Wohl oder Wohl eines anderen und nicht zur Befriedigung eigener Triebe.
      Grau sein, hat in meinen Augen aber nichts damit zu tun, auch mal nett zu sein und im nächsten Moment dann doch bösartig oder je nach Person, die einem gegenübersteht. Das ist einfach nur menschliches Verhalten. Nicht jeder Mensch verhält sich in jeder Situation immer gleich. Und damit mein ich nicht, dass sich mehrere Menschen immer gleich verhalten in der gleichen Situation, sondern dass sich ein Mensch in unterschiedlichen Situationen oder umgeben von unterschiedlichen Menschen auch anders verhält. Das hat aber erst einmal nichts mit dem moralischen Kompass zu tun, sondern mit der Art wie wir uns in soziale Gefüge einbringen.
      Aber eben genau aus diesem Umstand - Böses tun aus guten Gründen - ergibt sich das Interesse für solche Figuren und auch die Zweifel, wie man als Außenstehender die Taten moralisch einsortieren soll. Ist es wirklich böse von einem Sohn, seinen Vater brutal von hinten mit einem Messer zu erstechen, weil er verhindern will, dass dieser wieder seine Mutter schlägt oder schlimmeres? Ja, der Sohn hat ein Leben genommen und das ist eine moralisch böse Tat. Aber er hat verdammt gute Gründe dafür gehabt, die höchstwahrscheinlich sogar ein Gericht mildernd anerkennen würde.
      Dexter, ein psychopathischer Serienkiller aus einer gleichnamigen Serie, hat Millionen von Fans, weil er für das, was er tut - Menschen umbringen - einen verdammt guten Grund hat. Er tötet Verbrecher, die von der Justiz nicht belangt werden. Damit hat er nicht nur einen guten Grund. Ich denke, er triggert sogar einen kleinen inneren Dämon in jedem von uns, der sich wünscht, das Selbstjustiz erlaubt wäre, damit niemand mehr ungestraft davon kommt.
      Die Fans von David Parker-Ray, alias der Toybox-Killer, dürften sich in engen Grenzen halten, folterte und tötete er in den 80ern und 90ern zahlreiche Frauen einzig zur Befriedigung seiner sexuellen Triebe. Nahezu alle sind sich einig, dass er böse ist ohne Diskussion.

      Und welche Art von Bösartigkeit ist nun... cool?
      Ich glaube, das vor allem das Motiv hinter der Tat, die Bösartigkeit cool macht, ein gewisses Gefühl der Genugtuung, die sich beim Leser und auch beim Autor einstellt. Hinzu kommt denke ich noch das Gefühl der Überlegenheit, welches der Bösewicht in diesem Moment ausstrahlt. Wer Böses tut, hat in diesem Moment Macht über eine Situation, denn es gibt niemanden, der ihn aufhält. Und dieses Gefühl von Macht können die wenigsten in der Realität wirklich auskosten, eben weil unser moralischer Kompass uns in der Regel daran hindert.

      Nehmen wir zum Beispiel einen Antagonisten, der einen alten Mann foltert, um Antworten auf drängende Fragen zu bekommen. Er geht den ganzen Prozess mit absoluter Gelassenheit und Effizienz an. Ja, das Foltern verschafft ihm Lust, aber das ist es nicht, worum es ihm geht. Er will die Antworten und kann glaubhaft versichern, dass die Folter endet, sobald er diese hat. Er ist absolut Herr der Szene, hat absolute Macht und weiß das. Das wäre ein cooler Antagonist.

      Aber was wäre jetzt, wenn sich genau die gleiche, als cooler Antagonist wahrgenommene, Figur mit genau der gleichen Überlegenheit anderen Themen widmet? Wie wäre die Szene angekommen, wenn das Opfer kein klassischer alter weißer Mann wäre, sondern eine schwarze, schwangere Frau? Oder wenn er mit völliger Selbstverständlichkeit homosexuelle Männer mit Material erpresst, die ihre Sexualität beweisen und sie damit gesellschaftlich komplett ruinieren würden? Und das nicht nur, weil es seiner Sache dient, sondern weil er eigentlich ohnehin der festen Überzeugung ist, dass sie im Grunde genau das verdient haben durch ihre abnormen Triebe.
      Nickt der Leser dann immernoch respektvoll und sagt: Guter Mann? Oder schlägt das dann über die Strenge, weil das nicht den heutigen gesellschaftlichen Konventionen enspricht? Das Foltern von Menschen an sich entspricht ja auch nicht den heutigen gesellschaftlichen Konventionen.
      Und um den Fragendschungel perfekt zu machen: Wenn das Erpressungsszenario uncool ist, weil die Figur nicht dem aktuellen Zeitgeist folgt, wird es dann cooler wenn die Figur in einem Setting lebt, dass genau diese moralischen Werte hat - in diesem Fall Homosexualität wäre abnorm?
      Ab wann ist in diesem Fall böse zu böse?

      Ich persönlich bin der Meinung, dass sich Figuren dem Zeitgeist ihres Settings entsprechend verhalten sollen. Allzu modernes Gedankengut in einem historischen Setting (vor allem wenn es real-historisch ist) wirkt eher wie ein Fremdkörper.
      Zuletzt geändert von Araluen; 09.06.2025, 13:58.

      Kommentar

      • Rhagrim
        Moderator
        • 03.09.2023
        • 616
        • Staring down the Abyss

        #6
        Zitat von Araluen
        Und welche Art von Bösartigkeit ist nun... cool?
        (...)
        Aber was wäre jetzt, wenn sich genau die gleiche, als cooler Antagonist wahrgenommene, Figur mit genau der gleichen Überlegenheit anderen Themen widmet? Wie wäre die Szene angekommen, wenn das Opfer kein klassischer alter weißer Mann wäre, sondern eine schwarze, schwangere Frau? Oder wenn er mit völliger Selbstverständlichkeit homosexuelle Männer mit Material erpresst, die ihre Sexualität beweisen und sie damit gesellschaftlich komplett ruinieren würden? Und das nicht nur, weil es seiner Sache dient, sondern weil er eigentlich ohnehin der festen Überzeugung ist, dass sie im Grunde genau das verdient haben durch ihre abnormen Triebe.
        Nickt der Leser dann immernoch respektvoll und sagt: Guter Mann? Oder schlägt das dann über die Strenge, weil das nicht den heutigen gesellschaftlichen Konventionen enspricht? Das Foltern von Menschen an sich entspricht ja auch nicht den heutigen gesellschaftlichen Konventionen.
        Und um den Fragendschungel perfekt zu machen: Wenn das Erpressungsszenario uncool ist, weil die Figur nicht dem aktuellen Zeitgeist folgt, wird es dann cooler wenn die Figur in einem Setting lebt, dass genau diese moralischen Werte hat - in diesem Fall Homosexualität wäre abnorm?
        Ab wann ist in diesem Fall böse zu böse?.
        Gute Frage, über die ich auch schon - und von gestern auf heute noch einmal ein wenig mehr - nachgedacht habe. Ich hab dazu folgende Theorie.
        Gewalt, Lügen, Manipulation gehören denke ich zu der Art von Bösartigkeit, die als "cool" und als eine Form von "Guilty pleasure" gelten. Weil der Böse sich dabei an keine Regeln hält, vielleicht in Selbstjustiz Rache übt, mit der man selbst vielleicht gerne diesen oder jenen zur Rechenschaft ziehen würde, oder einfach nur, weil es "geil" ist, Macht und Kontrolle über andere auszuüben.
        Einerseits ist es denk ich bis zu einem gewissen Grad ein Trieb, der in jedem Menschen schlummert, und den man da guten Gewissens "ausleben" kann, indem man mit dem Bösen mitfiebert. Andererseits wird es auch so verkauft - man nehme mal das ganze Horror, Dark Romance oder andere Genres her, wo es explizit genau darum geht.
        Wie oft werden Vergewaltigungen oder missbräuchliche Beziehungen romantisiert? Wie oft gibt es nicht nur Antagonisten, sondern selbst Helden, die blutig metzeln und gewalttätig sein dürfen, und wir finden das cool, umso mehr, weil diese Helden kein strahlender Ritter, sondern moralisch grau - oder dunkelgrau - sind.
        Ich denke, dadurch wird vieles an Gewalt salonfähig und akzeptabel, weil es normalisiert und teilweise als "cool" verkauft wird. Man muss sich nicht schämen, wenn man es mag.

        Ich denke, das letzte ist der Punkt. Gewalt und "böse sein" ist gesellschaftstauglich, v.a. weil bei vielen Menschen auch ein allgemeiner Zynismus dazukommt, was Ideale, Gesetz, Moral und v.a. die allgemeine Einstellung zur Menschheit betrifft. Oft hört man ja auch eher allgemein menschenverachtende Aussagen, sei es jetzt, dass wir "die Plage des Planeten" sind, oder "es eh zuviele von uns gibt". Oder die Aussagen richten sich gegen bestimmte Gruppen: Rechte, Linke, religiöse Fanatiker dieser oder jenen Gruppe, dieser oder jener Politiker, etc. Die Welt ist voller Feinde, und den allgemeinen gewalttätigen Wunschfantasien kann man guten Gewissens freien Lauf lassen, weil sie der eigenen Wahrnehmung nach "gerechtfertigt" sind.

        So. Kommen wir zu dem heiklen Punkt. Die uncoole Art von Bösartigkeit, oder, um das Kind beim Namen zu nennen: In unserer Gesellschaft aktuell nicht anerkannte Bösartigkeit, wie z.B. Diskriminierung (Rassismus, Sexismus, Homophobie, Transphobie, etc.). Wenn man damit in Verbindung gebracht wird, muss man sich nämlich schämen. Das ist kein "guilty pleasure", das ist Sünde.
        Ich sage bewusst Sünde, weil der Grad an Unbehagen, Scham und Schuldbewusstsein und die moralische Entrüstung bzw. der Drang zu beweisen, dass man das auf keinen Fall ist, durchaus Ähnlichkeit mit der Reaktion hat, wenn man im religiösen Kontext der Sünde bezichtigt wird. Damit einher geht der Drang, sich von der "Sünde" reinzuwaschen - und entweder zu beweisen, dass die Vorwürfe nicht stimmen, oder - falls man sich damit doch in Verbindung bringt - sein Vergehen wieder gutzumachen und Buße zu tun. Tut man es nicht, gibt es gesellschaftliche Ächtung.
        Ich glaube, da ist auch die Grenze zu ziehen zwischen "böse" und "zu böse" bzw. zwischem "coolen Bösewichten" und "uncoolen Bösewichten".
        Die einen sind grausam, manipulativ, etc. aber sie sprechen etwas an, mit dem man sich trotzdem identifizieren "möchte" - oder sich zumindest nicht dafür schämen muss, wenn man es tut. Die anderen triggern - man möchte nichts mit ihnen zu tun haben, nicht mit ihnen in Verbindung gebracht werden und schon gar nicht den eigenen Aspekten in einem selbst ins Auge sehen, die von dem Verhalten der moralisch inakzeptablen Gedanken, Meinungen oder Handlungen womöglich angesprochen werden. Man fühlt sich beschmutzt und möchte sich reinwaschen. Wie würde man sich erst fühlen, wenn man diese Art von Bösewichten auch noch "cool" findet oder sie unterstützt?
        Nach dem Prinzip der Projektion bekämpft man stattdessen lieber im Außen, was man in sich selbst nicht sehen oder nicht annehmen kann bzw. will - und es ist leichter, alles Böse in der Welt zu bekämpfen, als dem eigenen Schatten in die Augen zu sehen und ihn anzunehmen.

        Was uns, als Autoren angeht, glaub ich, dass man oft auch da die Grenze findet, zumindest bei denen, die ein Thema damit haben. Wenn es schon unangenehm aufstößt, darüber zu lesen, dann ist es umso schwieriger, das selbst zu schreiben - und dann auch noch vielleicht aus der Perspektive des jeweiligen Charakters. Da muss man sich dann auf einmal nicht nur damit konfrontieren, sondern wirklich darauf einlassen, das "Verbotene" wirklich fühlen und durch seine Augen sehen. Und wer sich selbst nicht sicher genug ist, dass - mal ganz grob ausgedrückt - man sich nicht in Scheiße verwandelt, nur weil man die Hände in den Haufen gesteckt und darin herumgewühlt hat, wird da vermutlich dezente Berührungsängste haben und lieber auf Abstand bleiben.
        “No tree can grow to Heaven unless it’s roots reach down to Hell.”
        - C.G. Jung

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        • Araluen
          Moderator
          • 04.09.2023
          • 295

          #7
          Ich glaube, da hast du einen guten Punkt getroffen. Böse ist salonfähig, solange man sich seiner nicht schämt.
          Interessant finde ich es trotzdem, dass man sich psychischer, physischer und sexueller Gewalt oder auch Lug und Betrug nicht schämt, zumindest nicht als Zuschauer, wenn es um fiktive Szenarien geht. Wir genießen dann den Thrill und vielleicht einfach die Vorstellung selbst an die Stelle des Bösewichts zu treten in Gedanken und die Macht zu kosten, die er gerade ausübt.
          Wenn es aber um Diskriminierung welcher Art auch immer geht, will offensichtlich niemand in Gedanken an die Stelle des Bösewichts treten, weil es derzeit alles andere als salonfähig ist. Die Frage ist für mich an der Stelle nur: Warum muss das Böse an der Stelle belehren und sich richtig verhalten?
          Seine persönlichen Grenzen zieht jeder Leser und jeder Autor selbst. Ich finde es nur interessant, woher sie kommen.

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          • Rhagrim
            Moderator
            • 03.09.2023
            • 616
            • Staring down the Abyss

            #8
            Mhmmm, gefährliche Frage Da kommen wir, fürchte ich, ganz schnell zum Thema "ideologisches Dogma", das - egal in welcher Ideologie - schnell mal eine gewisse Ähnlichkeiten mit der strikten, absoluten Denkweise von Kulten hat. Vor allem im Umgang mit der jeweils "einen anerkannten Wahrheit" (die als einzige richtige gilt) und dem Umgang mit "den Anderen" (außerhalb der Gruppe), die um jeden Preis bekehrt oder bekämpft werden MÜSSEN, da sie der eigenen Mission (die Welt/Gesellschaft/Menschen zu retten oder zu verbessern) im Weg stehen und somit als "böse" gelten (besonders gut zu beobachten bei religiösen oder politischen Ideologien - siehe die Kreuzzüge des Mittelalters, Radikalislamistische Gruppen, Hitlers Nationalsozialismus oder Stalins und Maos Sozialismus.)
            Mark Vicente - der selber jahrelang im NXIVM Kult war und dann geholfen hat, diesen zu entmanteln, hat da ein meiner Meinung nach sehr treffendes und aussagekräftiges Zitat dazu: "The best place to hide is inside virtue."

            Oder, was deine Frage betrifft: Warum muss das Böse an der Stelle belehren und sich richtig verhalten? Weil das eigentliche Böse (das falsche Mindset) um jeden Preis bekehrt oder bekämpft werden muss. Selbst wenn der eigene Bösewicht es vertritt. Es ist tabu.

            "Kult" klingt jetzt drastisch. Aber ich denke, dieses absolute schwarz/weiß Denken, in das wir da als Mensch schnell hineinkippen, ist... naja, einfach menschlich. Und wenn man mal genau hinsieht, findet man es im Alltag überall. In der Familie. Im Freundes- und Bekanntenkreis. In den jeweiligen Gruppen, denen man angehört (oder angehören möchte) Und selbst, wenn man nicht wirklich davon überzeugt ist, möchte man doch (meistens) weiter zu der Gruppe gehören, die dieses bestimmte Mindset vertritt. Weil mit abweichenden Meinungen, verliert man dann ganz schnell mal auch die dazugehörigen Leute - Freunde, Familie, vielleicht Kollegen und Job, vielleicht Follower auf Social Media mitsamt dem Shitstorm, der dazugehört. Wir wollen bewundert, oder wenigstens akzeptiert werden und "dazugehören". Und zu jeder Gruppe gehört meist irgendeine Überzeugung, die man dann mehr oder weniger freiwillig eben übernimmt - oder zumindest nicht dagegenredet und lieber den Mund hält.
            Klassiker: Behaupte mal in einer linksgerichteten Familie, dass du die AfD/FPÖ wählst. Oder dass du Trump unterstützt. Oder dass du J.K. Rowling magst. Oder bei COVID: Sprich mal als Geimpfter mit einem Impfgegner (oder umgekehrt). Das sind nicht einfach nur "Meinungen", sondern (auf beiden Seiten) fundamentale Überzeugungen, an denen so manche Freundschaft oder Beziehung zugrunde gehen kann, weil man nicht nur die Meinung des Gegenübers, sondern das Gegenüber als Person (bzw. als guten Menschen) in Frage stellt.

            Es stellt sich ja immer wieder mal die Frage, ob man die Kunst vom Künstler trennen will. Oder das Buch vom Autor, in dem Fall. Viele sagen "Nein", spätestens dann, wenn sich der Autor einen Fehltritt leistet, der eben in die moralische Tabuzone fällt (siehe J.K. Rowling als bekanntestes Beispiel). Wo zieht man dann die Grenze zwischen dem, was ein Autor tut (also, dessen persönliche Überzeugungen, Handlungen und Fehltritte im echten Leben) und dem, was ein Autor schreibt (der rassistische, transphobe Bösewicht könnte ja die internalisierten Glaubenssätze des Autors widerspiegeln)?
            Ich glaub, die Angst ist zu groß, dass das, was man die Charaktere tun lässt, auf einen selbst zurückfällt und man unterstellt bekommt, dass man als Autor selbst der Rassist, Transphob, etc. ist. Und dann hat man auf einmal den Druck, öffentlich zu beweisen, dass es nicht so ist. Also lieber Bösewichte, die "im sicheren Rahmen" böse sind und bei den heiklen Dingen lieber doch die aktuell richtige Sicht der Dinge vertreten.

            Wobei ich glaube, dass das den meisten gar nicht bewusst ist, sondern diese Überzeugungen so selbstverständlich und unbewusst ablaufen, dass man sie einfach auslebt, ohne auf die Idee zu kommen, sie zu hinterfragen.
            “No tree can grow to Heaven unless it’s roots reach down to Hell.”
            - C.G. Jung

            Kommentar

            • Aidan
              Moderator
              • 03.09.2023
              • 389

              #9
              Ich finde eure Diskussion total spannend und stimme euch absolut zu. Ich habe ja bisschen meine Schwierigkeiten mit der Verehrung der bösen Antagonisten. Oder Bösartigkeit selbst als cool zu empfinden.

              Ich finde die Erklärung zum Thema "graue Figuren" interessant, Araluen! Ich konnte das ewig nicht so richtig zu packen bekommen. Klingt sehr einleuchtend und verständlich!

              Was macht für mich einen Antagonisten, oder eine böse Figur cool? Tatsächlich weniger die von euch aufgeführten Punkte, auch wenn ich die zum guten Stück nachvollziehen kann.
              Für mich wird so eine Figur cool oder spannend, wenn sie gute Gründe hat und authentisch und gut aufgebaut und geschrieben wird. Wenn ich ihre Handlungen und ihr Denkmuster als aus ihrer Geschichte und ihrem Charakter geboren verstehen kann. Vielleicht, weil ich immer noch glaube, dass niemand, na, okay, es mag vereinzelt Ausnahmen geben, böse auf die Welt kommt. Der moralische Kompass einer Figur bildet sich durch ihre Erlebnisse, Erfahrungen, Erziehung, Kultur und vieles mehr. Von daher kann ein Antagonist, der entsprechend seiner eigenen Kultur und persönlichen Geschichte Dinge tut, die ich absolut nicht mit meinen Werten und meinem eigenen moralischen Kompass vereinbaren kann, trotzdem cool aufgebaut und gemacht sein - und ich werde mich am Ende dennoch erleichtert freuen, wenn er überwunden wurde. (Wie auch immer das dann aussieht.) Ich fand es für mich persönlich sehr hilfreich bei dem Aufbau von antagonistsichen Figuren, daran zu denken, dass der Antagonist immer der Protagonist seiner eigenen Geschichte ist. Und genauso sollte er aufgebaut sein, um cool zu sein. Pappschilder und Abziehbilder finde ich weder als Anta noch als Prota interessant. Oder einfach nur random böse, weil halt Antagonist oder grau, ohne Sinn und Verstand und Begründung, hinterlässt den faden Beigeschmack, dass der Autor eine Figur dazu verurteilt hat, böse zu sein, weil der Autor es brauchte, und das ganze durch sinnlose Gewalt und Brutalität zeigen muss, obwohl es nicht in der Figur begründet und verankert ist und sie eigentlich ganz anders sein möchte. Es muss genauso die Geschichte weiterbringen und sinnvoll beitragen, wie die Aktionen des Protagonisten.
              Was ich überhaupt nicht gut haben kann, wenn ich bei einer Figur das Gefühl habe, sie ist durch einen Logistikfehler in der Produktionsabteilung in die falsche Box geraten und versucht nun künstlich zu erfüllen, was als Beschreibung drauf steht, ohne dass sie das mit ihrer Persönlichkeit ausfüllt. Das ist für mich nicht grau, nicht böse, sondern auf Teufel komm raus konstruiert und weder cool noch interessant. Diese Figur lebt nicht und kann mich nicht auf ihre Reise mitnehmen. Egal wie gut oder böse.

              Diskriminierung finde ich in dem Zusammenhang auch ein sehr interessantes Thema. Gerade das Beispiel von dir, Araluen, mit der Folter von einem alten weißen Mann oder von einer Person, die als Mitglied einer häufig diskriminierte Personengruppe als besonders schützenswert gilt, finde ich einen schönen Ansatz, um die Frage zu stellen: wo fängt Diskriminierung an und wo ist da eine Linie? Ist es nicht auch diskriminierend und rassistisch, wenn die Folter von einem alten weißen, vermutlich heterosexuellen Mann cool ist, während es absolut verabscheuenswert ist, wenn es sich um eine dunkelhäutige Frau, eine homosexuelle oder eine transidente Person handelt? Dann sind ja wieder nicht alle gleichwertig, sondern eine Figur aufgrund ihrer Hautfarbe und sexuellen Orientierung benachteiligt. Der weiße, alte, heterosexuelle Mann kann ein herzensguter Mensch sein, der vielen geholfen hat, der vielleicht sich aktiv für den Schutz von Personen aus marginalisierten Gruppen einsetzt, während eine Person aus eben jenen Gruppen selbst bösartig und alles andere als sympathisch sein kann. Warum schlägt da der moralische Kompass nicht aus?
              Zuletzt geändert von Aidan; 10.06.2025, 21:05.

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              • Araluen
                Moderator
                • 04.09.2023
                • 295

                #10
                Ich finde die Erklärung zum Thema "graue Figuren" interessant, Araluen! Ich konnte das ewig nicht so richtig zu packen bekommen. Klingt sehr einleuchtend und verständlich!
                Vielen lieben Dank Wobei ich da noch eine Korrektur einbringen möchte. Ich denke, nachdem ich über diese Formulierung noch einmal geschlafen habe, dass es keine moralisch grauen Figuren gibt, ebensowenig wie es moralisch weiße oder schwarze Figuren gibt - außer vielleicht in Pen&Paper Rollenspielsystemen. Wobei ich selbst bei Pen&Paper nicht sagen würde, dass eine Figur rechtschaffen Gut oder chaotisch Böse ist. Es sind die Entscheidungen und Taten, die so sind und die regeltechnische Tendenz gibt lediglich vor, welcher Richtung bei Entscheidungen der Vorzug zu geben ist, sagt aber nicht, dass jede Entscheidung dieser Richtung folgen muss.
                Was ich damit sagen will:
                Nehmen wir mein Beispiel mit dem Sohn, der seinen Vater ermordet, um seine Mutter vor weiterer Gewalt zu schützen. Die Tat ist schlecht, schimmer als Mord ist schwierig. Das Motiv hinter der Tat ist aber gut - die Mutter beschützen. So gerät der Betrachter in einen Konflikt, weil er die Tat nicht mehr eindeutig moralisch einordnen kann.
                Macht das den Sohn jetzt aber zu einer moralisch grauen Person? Das würde für mich bedeuten, dieser Junge trifft immer wirklich immer moralisch zwiespältige Entscheidungen - tut Böses, um Gutes zu ernten und umgekehrt. Nur ist das plausibel? Ist es nicht eher plausibel, dass er einfach mal was Gutes tut und einer Oma ohne Hintergedanken über die Straße hilft, zuhause aber seine Mutter über seinen Schultag anlügt, weil er keinen Bock auf Hausarrest hat, wenn sie von seinem Tadel erfährt? Wäre moralisch Grau sein Kerncharakter würde er der Oma nur gegen Geld über die Straße helfen oder ihr über die Straße helfen, um ihr dann den Einkauf zu klauen und seine Mutter im Anschluss wegen des Tadels anlügen, weil er fürchtet, dass sie sonst traurig ist und wieder eine depressive Episode hat.
                Von daher würde ich persönlich davon weggehen, dass eine Figur moralisch grau ist, sondern eher sagen, dass die Figur eine moralisch graue Entscheidung getroffen hat.
                So genug zur Wortklauberei und um das klarzustellen: Das ist keine Kritik an deiner Wortwahl, Aidan. Ich hab das nur galant aufgegriffen, weil ich mich selbst korrigieren wollte

                Es stellt sich ja immer wieder mal die Frage, ob man die Kunst vom Künstler trennen will.
                Ich glaube, diese Frage stellt sich aber erst, wenn der Autor im realen Leben sich einen Fehltritt leistet.
                Harry Potter war vorher schon bei genauerer Betrachtung problematisch (Normalisierung von Gewalt an Kindern, die stümperhafte und klischeebehaftete Darstellung von Menschen mit Migrationshintergrund, das stark kompetetive wie willkürliche Schulsystem... um nur die Sachen zu nennen, die allein meiner Tochter schon mit 11 Jahren aufgefallen sind. Von den Dingen, die man finden will, wenn man auf Diskriminierung und dergleichen achtet, will ich gar nicht anfangen), aber es war egal. Dann hat sich Rowling einen Fehler geleistet und erst zu diesem Zeitpunkt fing es wirklich damit an, dass man die Probleme von Harry Potter laut benannte, noch mehr suchte und der Autorin unterstellte ihr Gedankengut in das Buch eingebracht zu haben. Ähnliches bei Marion Zimmer Bradley. Niemand hat ihre Bücher in Frage gestellt. Niemand hätte ihr irgendwelche Gewaltphantasien unterstellt, die sie in ihren Büchern auslebt (obowhl es heftige Szenen gibt wie die Vergewaltigung von Boudicca und ihren Töchtern). Erst als rauskam, wie sie in die Verbrechen ihres Mannes vermutlich verstrickt war, kam man auf den Gedanken, sich zu fragen wie viel "davon" auch in den Büchern steckt. Auch Akif Pirincci ist mittlerweile hochproblematisch. Der äußert Dinge - will man nicht wiederholen. Seine Bücher waren aber lange gefeiert. Klar hat man sich da gedacht: Was geht nur in diesem Kopf vor, dass er so weirdes Zeug schreiben kann? Aber niemand hätte dahinter irgendeine Art schädliches Gedankengut vermutet. Sonst wären seine Bücher nicht in großen Auflagen verlegt und auch verfilmt worden.
                Wäre auch niemand auf die Idee gekommen Till Lindemann zu unterstellen ein frauenverachtender Vergewaltiger zu sein allein basierend auf seinen Liedtexten und Bühnenperformance. Problematisch wurden die Lieder erst tituliert, als die Verdachtsmomente aufkamen. Vorher war man sich einig, dass das Kunst ist.
                Daher glaube ich nicht, dass Leser einem Autor schädliches Gedankengut unterstellen, wenn in einer Geschichte Dinge passieren, die nicht moralkonform sind. Sonst müsste ich ja auch glauben, dass Thrillerautoren in der Regel Frauenhasser sind. Schließlich sind die meisten Opfer in Thrillern Frauen. Und deshalb denke ich auch nicht, dass ein Autor in der Beweispflicht ist. Gecancelt wird in der Regel erst, wenn das Kind in der Realität in den Brunnen gefallen ist - scheinbar oder tatsächlich.

                Weil mit abweichenden Meinungen, verliert man dann ganz schnell mal auch die dazugehörigen Leute - Freunde, Familie, vielleicht Kollegen und Job, vielleicht Follower auf Social Media mitsamt dem Shitstorm, der dazugehört. Wir wollen bewundert, oder wenigstens akzeptiert werden und "dazugehören". Und zu jeder Gruppe gehört meist irgendeine Überzeugung, die man dann mehr oder weniger freiwillig eben übernimmt - oder zumindest nicht dagegenredet und lieber den Mund hält.
                Ja, stimme ich zu. Aber ist es nicht Aufgabe eines Bösewichts auch unsere geheimen "Wünsche" auszuleben stellvertretend für den Leser? Der Leser kann und darf diese Abgründe nicht ausleben. Aber er darf für sich oder auch mit anderen einen Bösewicht cool finden, der genau die Dinge tut und ausspricht, die er selbt niemals tun und aussprechen würde aus den oben genannten Gründen.

                Ich fand es für mich persönlich sehr hilfreich bei dem Aufbau von antagonistsichen Figuren, daran zu denken, dass der Antagonist immer der Protagonist seiner eigenen Geschichte ist.
                Das ist super wertvoll und kann ich absolut unterschreiben.

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                • Aidan
                  Moderator
                  • 03.09.2023
                  • 389

                  #11
                  Danke, Araluen. Die Korrektur finde ich sehr einleuchtend und sehr stimmig. Ich habe mit den grauen Persönlichkeiten immer bisschen gegrübelt, weil ich meine Figuren ja nicht nach Farbschema konzipiere, sondern sie sich mir vorstellen, wie sie sind. Und dann haben sie irgendwie ihre ganz eigenen Schattierungen.

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                  • Rhagrim
                    Moderator
                    • 03.09.2023
                    • 616
                    • Staring down the Abyss

                    #12
                    Ich glaube, diese Frage stellt sich aber erst, wenn der Autor im realen Leben sich einen Fehltritt leistet.
                    Guter Punkt. Daran hab ich nicht gedacht. Ich frag mich nur, ob wir als Autoren bzw. Künstler nicht oft so sensibilisiert darauf sind, auf diese problematischen Themen, dass wir es gar nicht drauf ankommen lassen wollen, dass es soweit kommt. Also, dass man uns den Rassismus unserer Figuren vorwirft beispielsweise. V.a. wenn auf Social Media Privatleben und Kunst miteinander verschmilzt, je nachdem, wie viel davon man teilt. Und wie sehr wir von dem beeinflusst werden, was wir von anderen mitbekommen und wie schnell man teilweise problematisches Gedankengut unterstellt bekommt (und wie sehr das ausarten kann).

                    Ja, stimme ich zu. Aber ist es nicht Aufgabe eines Bösewichts auch unsere geheimen "Wünsche" auszuleben stellvertretend für den Leser? Der Leser kann und darf diese Abgründe nicht ausleben. Aber er darf für sich oder auch mit anderen einen Bösewicht cool finden, der genau die Dinge tut und ausspricht, die er selbt niemals tun und aussprechen würde aus den oben genannten Gründen.
                    Ich denke... auch. Nicht nur, aber auch. Unsere geheimen "Wünsche" ebenso, wie halt einfach die dunklen Seiten der (menschlichen) Natur, egal ob "cool" oder nicht. Gerade Geschichten bieten eine schöne Möglichkeit, dass man sich mit realen Themen im fiktionalen Umfeld auseinandersetzen kann, sie erforschen und einen Umgang damit finden (oder auch nicht). Im "harmlosen" bzw. sicheren Umfeld, weil es ja nicht real ist. Ich glaube, Geschichten haben da durchaus großes Potenzial, so Themen auch aufzuarbeiten und sich damit auseinanderzusetzen, ohne zu belehren.
                    Aber am Ende muss das jeder für sich entscheiden, denke ich. Ich habe nur den Eindruck, dass es in der Hinsicht viele "gebrannte Kinder" gibt, die lieber die Finger davon lassen, selbst wenn es "nur" um ihre Bösewichte geht.
                    “No tree can grow to Heaven unless it’s roots reach down to Hell.”
                    - C.G. Jung

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                    • Niam
                      Redakteur
                      • 05.09.2023
                      • 118

                      #13
                      Graue Charaktere , Bösewichte und alles dazwischen - die Betrachtung dieses Themas ist eine spannende Sache.
                      In eine gelungene Story gehören meiner Meinung nach Charaktere, die das ganze Spektrum von edelmütig, sanft und gut bis grantig, verschlagen und (abgrundtief) böse oder fies umfassen sollten – natürlich gut durchgemischt und in unterschiedlichen Ausprägungen - aber sehr gezielt eingesetzt. Nur grau ist langweilig.

                      Hand auf’s Herz - Kein Mensch würde sich eine Geschichte interessant finden, in der die Figuren mit einem seligen Dauerlächeln durch ein sonniges Schlaraffenland schwirren, sich um nichts sorgen, keine Ziele und keine Erwartungen erfüllen und keine Hindernisse bewältigen müssen. Besteht - im Gegensatz dazu - eine Handlung jedoch nur aus gezielter Gewalt und Folter
                      in jeder Hinsicht, ist das ebenso unbefriedigend für mich als Leser, wie ein Actionroman, im dem ausschließlich halsbrecherische Szenen über den Leser hereinbrechen. Auch ein Erotikroman wertet sich selber ab, wenn sich die Figuren ausschließlich durch die ganze - nicht bis kaum erkennbare - Handlung - schön gesprochen "körperliche Unzucht treiben" . Ohne Hochs und Tiefs, flotte Sequenzen und ruhige, emotionale Abschnitte fehlt einer Geschichte etwas .
                      Ein guter Roman kontroverse Themen enthalten und seine Figuren vor Herausforderungen stellen, ihnen schier unüberwindliche Hindernisse in den Weg stellen und sie Zwängen und/oder Anfeindungen usw. aussetzen, gegen die sie sich letztendlich behaupten werden müssen, wenn sie nicht zugrunde gehen wollen. Aber damit diese auch zum Tragen und die Figuren „in Gang“ kommen, braucht es genauso Figuren die vielleicht ein bisschen naiv oder dumm sind ebenso, wie rassistische, gewalttätige, sanfte, freundliche, verschlagene, laute, leise, kluge, unterschätzte - oder unter einem Helfer- vielleicht auch unter einem Stockholmsyndrom leidende Charaktere und Protagonisten mit Ticks, lustigen, nervigen oder ekelhaften Angewohnheiten usw....
                      Denn in einer Story muss ein Problem (je größer/gemeiner/widersprüchlicher und strittiger umso besser) erst auftauchen, damit die Figuren darauf reagieren können.
                      Es braucht z.B. erst rassistische Aussagen/Ansichten eines Charakters, damit die anderen Figuren entgegenhalten können. Hier den Autor als parteiisch/rassistisch/Diktatorfreund/Radikal/Verschwörungtheoretiker oder was auch immer zu bezeichnen und ihm was auch immer zu unterstellen (was leider immer wieder vorkommt) - wenn er in seinem Buch solche Situationen schafft - ist unangebracht, kurzsichtig und trifft meilenweit daneben. (Im Prinzip ist der Autor ja "nur" der Bote, der das Problem vor den Vorhang zerrt.)
                      Denn es braucht z.B. erst einen Tierhasser damit Tierfreunde auf ihn reagieren können – Es braucht einen AUSLÖSER um eine REAKTION zu veranlassen.


                      Auch die eine oder andere - gezielt und überlegt platzierte - stereotype Figur , die wunderbar in eine Schublade passt und vom Autor inbestimmten Situationen beabsichtigt klischeehaft handelt, kann ebenso eine Bereicherung sein, wie z.B. ein chaotisch und irrational handelnder Charakter , der aber auch - von Beginn an - genau so eingeführt wurde. Nur durch die fortschreitende Handlung, mit kniffligen/unerwarteten Wendungen und die Reaktionen der Figuren darauf, können sie wachsen, etwas dazulernen – im Guten wie im Bösen – sich dementsprechend weiterentwickeln und so auch das Interesse der Leser wachhalten.

                      Dass der Autor seine Fantasien, Wünsche oder Ängste in seine Figuren einarbeitet , sollte eigentlich klar sein. Jemand der (noch) nichts erlebt hat oder einfach noch zu jung/unerfahren für gewissen Themen ist und daher ausschließlich aus seiner Fantasie heraus schreibt, wird mit Sicherheit Schwierigkeiten haben, in gewissen Bereichen glaubwürdige Figuren zu schaffen, mit denen sich die Leser identifizieren können. Figuren zu entwickeln schließt aber auch mit ein, dass man als Leser (und vielleicht sogar als Autor) vielleicht nicht jede Figur mag, eventuell bestimmte Entscheidungen nicht gut heißt (auch wenn sie für den weiteren Verlauf der Geschichte notwendig sind) oder sich darüber ärgert.
                      Als Leser muss man das aushalten können – oder weiterblättern, die Story erst gar nicht beginnen oder das Buch zuklappen und weglegen.

                      Dasselbe gilt auch für die Sprache, die zu den Charakteren passen muss. Ein gnadenloser Mafiaboss wird vielleicht ein weiches Herz für seine Lieblingsfigur oder sein bevorzugtes Haustier … Schlange/Katze/Spinne ect…. haben, er wird sich aber mit Sicherheit bei der Sprache nicht zurückhalten.
                      Figuren in Berufen oder in Situationen, wo es keine Zeitverzögerung geben darf, wo es hart hergeht und raue Sitten herrschen wie Krieger, Ärzte, Feuerwehrleute, Assassinen, aber auch Menschen die in Fabriken, Bergwerken usw. arbeiten, werden weder Gendern noch auf politische Korrektheit achten – im Gegensatz vielleicht zu elitären Politikern, die in kein Fettnäpfchen treten möchten und auch alle Zeit der Welt haben, sich das „zu Sagende“ vorher genau zu überlegen.
                      Ein Herrscher aus vergangenen Zeiten wird vielleicht von sich in der 3. Person reden, ein Kleinkind möglicherweise manche Worte oder Sätze noch nicht aussprechen können, während Schüler spezielle Ausdrücke und Redewendungen benutzen, die gerade in dieser Altersgruppe „in“ sind.

                      So setzen sich Charaktere insgesamt aus einer Vielzahl von Komponenten zusammen und verändern sich im Lauf der Geschichte durch ihre Erfahrungen auch immer wieder.
                      Wichtig ist nur, dass diese Veränderungen für den Leser auch nachvollziehbar sind.

                      Ob Fantasy- Science Fiction- Mystery- Horror- usw. es gibt viele spezielle Genres und Schreibstile und die Spleens, Ansichten oder Eigenheiten von manchen Autoren sind ebenso vielfältig wie auch oft echt schräg. Käme man aber auf die Idee z.B. von den veröffentlichten Büchern ernsthaft auf die persönliche Erfahrung, die bevorzugten Hobbys oder den allgemeinen Geisteszustand der Autoren zu schließen – puh/ohje/aber na Hallo - dann müsste man ja fast davon ausgehen, dass jene Autoren, die in ihren Krimis und Romanen Mörder und andere üble Verbrecher hineinschreiben, selbst über gewisse Kenntnisse verfügen müssten... oder nicht? Was würde so eine Überlegung dann aber über Romanautoren wie z.B. wie Steven King, Dean Koontz, Bram Stocker, Edgar Allen Poe
                      oder Künstler wie Gerald Brom, Matt Hughes & Co aussagen?

                      Wie auch immer - jene Geschichten, in denen Figuren in allen Schattierungen vorkommen und dadurch mit der Erzählung und der Grundaussage – der Essenz - die der Autor vermitteln will, gut harmonieren, in denen sich die Charaktere in die eine oder andere Richtung gut nachvollziehbar verändern und Probleme bzw. Hindernisse auf ihre ganz besondere Art angehen, sind und bleiben für mich wohl immer die spannendsten.

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