Geschichtenweben ist eine faszinierende Sache. Es gibt so viele Erzählungen mit unterschiedlichen Themen, Schwerpunkten und Kerngedanken, die den Autoren wichtig sind und die sie „rüberbringen“ möchten, da frage ich mich manchmal: „Wie findet man oder wie entscheidet man als Autor eigentlich über das Thema, über das man als Nächstes schreibt.
Es ist mir klar, dass jeder Autor andere Schwerpunkte hat - Dem einen liegt das Fantasythema mehr, der andere klärt gerne Morde auf, der Nächste bevorzugt vielleicht Sachthemen, die ihm am Herzen liegen. Aber wie entdeckt man „seine“ Geschichte, wie findet man das nächste „schreibwürdige“ Projekt? Passierte es einfach, kann man es planen oder gibt es bestimmte Auslöser?
- Wird die Grundidee vielleicht durch ein positives oder negatives Erlebnis, das man selber erlebt, oder ein Verwandter/Bekannter durchgemacht hat, gezündet?
- Passiert es ganz zufällig, z. B. stolpert man plötzlich über Szene oder ein Ding und man denkt sich: „Cool, darüber möchte ich schreiben!“?
- Oder sind bestimmte Orte, der Bahnhof, das Café, der Park oder der Urlaubsort der Auslöser, indem man interessante Personen trifft oder menschliches Miteinander beobachtet – Frei nach dem Motto „Der Typ, die Lady oder das Kind haben eine irre Persönlichkeit/Ausstrahlung und sind so interessant, dass ich ein Abenteuer mit genau so jemand schreiben will“.
- Vielleicht fesselt ja auch das spezielle Aussehen oder Gehabe eines Tieres den Blick oder weckt eine Meldung in den Medien die Aufmerksamkeit.
- Möglicherweise sind ja auch eine spannende Geschichte oder ein interessanter Film der Kern der Inspiration, bei denen man sich als Leser oder Zuseher vielleicht denkt: „Geniale Idee, aber nicht wirklich optimal umgesetzt, ich würde das ganz anders schreiben“ und man setzt sich an den Computer, nimmt das Thema als Grundlage für ein ganz besonderes Abenteuer.
- Eventuell sagen ja auch Freunde oder Bekannte: „Hey, warum schreibst du nicht einmal ... eine Story über eine vorwitzige Trollin, die in unsere Welt geworfen wird, eine untypische Kommisarin, die in einer gefinkelten Mordserie ermittelt, einen übersensiblen Dämon mit mentalen Problemen der kein Blut sehen kann, usw…?“
Manche Autoren werden ja auch beauftragt, gezielt zu ganz bestimmten Themen zu schreiben. In der Sachliteratur entsteht ein Buch durch Fachwissen, Recherche und das "Know-How" des Autors. Aber besonders im Belletristikbereich wo es nicht auf das Fach/Sachwissen in einem bestimmten Bereich ankommt, stelle ich es mir sehr herausfordernd vor - Quasi „auf Befehl“ - mit geeigneten Ideen "nach Vorgabe" aufzuwarten und diese dabei spannend und kurzweilig umzusetzen. Wie sehr ihr das? Wäre das "Scheiben auf Anfrage" für euch eine spannende Herausforderung oder eine mühsame Quälerei?
Habt ihr als Autoren eigentlich eine besondere „Muse“ die hinter euch steht, die euch über eine Schreibblockade hilft und zudem immer wieder für neue Ideen sorgt, oder wird der Job der „Muse“ überbewertet? Vielleicht gibt es stattdessen eine besondere Routine bei der Suche nach der zündenden Idee? Woraus schöpft ihr eure Inspiration, eure Motivation und euer Durchhaltevermögen?
Und was tun bei der gefürchteten "Schreibblockade"? Gibt es das Tipps oder Tricks, diese zu umgehen, zu überwinden oder dagegen anzukämpfen?

Ich denke, dass dieses "Schreckgespenst Schreibblockade" durchaus etlichen Autoren bekannt ist und jeder so seine Technik hat, damit umzugehen - oder dringend nach hilfreichen Ratschlägen sucht, um sich aus einer solchen Blockade zu befreien.
Ich bin sehr gespannt, wie ihr arbeitet und was ihr dazu meint.
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